2, 4, 7

Keine Zahlenreihe zum Fortsetzen, um euren IQ zu testen. In all der Zeit, in der ich das Schreiben vernachlässigt habe, ist Missjö 2 Jahre alt geworden, Madame Ottilie ist nun schon vier Monate alt und unsere Erstgeborene hat schon 7 Jahre auf dem Buckel.

Fangen wir mit der Jüngsten im Bunde an: Madame Ottilie klein aber Oho oder die zarteste Versuchung seit es von mir Nachwuchs gibt. Tatsächlich unterbietet sie ihre große Schwester in Länge und Gewicht um etliche Hundert Gramm. Mit 17 Wochen wiegt sie gerade 5040 g und ist 60 cm kurz. Dafür schafft sie seit drei Wochen schon locker die Rolle vom Bauch auf den Rücken und das trotz sperriger Stoffwindel. Zuerst war die Kinderärztin bei der U4 letzte Woche etwas skeptisch, als ich ihr erzählte, bereits mit Möhrchenbrei begonnen zu haben. Nachdem sie sich Ottilie angesehen hatte, war sie dann doch von meinem frühen Essensstart überzeugt. Ihre Kopfkontrolle ist ausgezeichnet und auch sonst schmatzt sie fleißig am Esstisch mit uns mit. Bei den anderen beiden habe ich ebenfalls frühstmöglich mit Brei begonnen. Allerdings habe ich nie eine komplette Stillmahlzeit durch Püree ersetzt, sondern eher ergänzt. In meinen Augen -und das deckt sich wohl mit neueren Erkenntnissen- werden dadurch Lebensmittel besser vertragen.

Beim Thema Verträglichkeit ist mir aufgefallen, dass Ottilie viel seltener einen wunden Popo hat, als noch vor ein paar Wochen. Selbst wenn ich ein paar Bissen Paprika esse, reagiert sie nicht mehr mit heftiger Pustelei.

Tagsüber schwankt Ottilies Verhalten zwischen quakender Nörgelgöre, eskalierender Furie und lammfrommer Grinsebacke. Am liebsten mag sie es, den lieben langen Tag mit Blick nach vorn getragen zu werden. Da ich mir von diesem 5-Kilo-Schläger einen hübschen Tennisarm antrainiert habe, stehe ich kurz vor der Anschaffung eines BabyBjörn ;P

Die Nächte sind nach wie vor beinahe traumhaft. Oft werde ich häufiger von Missjö als von der kleinen Madame geweckt.

„Terrible Two“ ist die perfekte Beschreibung für den Zustand unseres Zweijährigen und den, in den er uns regelmäßig stürzt. Er versucht sich mit allen Mitteln, die er sich von seiner Umgebung abgeschaut hat, durchzusetzen. Weinen, Schreien, Hauen und Beißen gehören in sein Repertoire. Was zu dieser Phase dazugehört ist die Entdeckung der Wörter Iiii (Ich) und Mir! (meine, das gehört mir). Nach wie vor spricht er nicht besonders gut und wendet nur selten Zwei-Wort-Sätze an. Dennoch gab es zum ersten Entwicklungsgespräch nach einem Jahr Kinderkrippe mit zweieinhalb Besuchswochen in diesem Jahr, nur positives Feedback. Umso mehr würde ich mir wünschen, in meiner Erziehung endlich wieder durch einen geregelten Krippenbesuch unterstützt zu werden.

Das Trockenlegen haben wir nun auch fast alleine gemeistert. Seit ein paar Wochen sagt er sein kleines Geschäft zuverlässig an. Nicht immer rechtzeitig, aber die Unfälle werden schon weniger. Kein Stück funktioniert allerdings das Wurst kaufen im Keramikfachgeschäft. Das geht nach wie vor nur im Stehen und nur in eine Auffangvorrichtung. Die wenigen warme Tage habe ich genutzt, um ihn flitzen und den Dingen ihren Lauf zu lassen, mit dem Resultat, dass Missjö dann zusammenkneift bis es zu kalt für keine Hosen ist. Da nun auch noch die Waschmaschine ausgestiegen ist, ich die Wäsche seit einer Woche bei meinen Eltern wasche und mein Mann den unerklärlichen Ehrgeiz entwickelt hat, die Maschine reparieren zu wollen, trägt der kleine Mann jetzt Schlupfwindeln. Mit Stoffwindeln können wir ihm schon seit Monaten nicht mehr kommen. Ich habe eine zeitlang versucht, den Schaden durch Windelvlies in der Unterhose zu minimieren. Aber auch das Vlies hat ihn gestört und er hat es sich ständig aus der Unterhose rausgefittelt. Also habe ich mich mit der Sauerei weitestgehend abgefunden. Oft ist die Konsistenz zum Ausschütteln über der Kloschüssel geeignet. Für alle anderen Aggregatzustände habe ich voll den LIFEHACK entdeckt: Ich weiche die vollgekackte Unterhose in der Toilette ein. Da muss ich keinen Haushaltseimer besudeln und die Kloschüssel ist ja nun nicht mehr oder weniger verkeimt, als eben diese Unterhose. Mit Handschuhen und Spülung nach einer Weile spülen, dabei gut festhalten und dann mit den Stoffwindeln ab in die Waschmaschine. Niemals, wirklich niemals eine Kacka-Hose oder -Windel uneingeweicht in die Maschine stecken! Die sind mittlerweile so sparsam, dass sich die ganze Sauerei lediglich in der Trommel verteilt. Fragt mich bitte nicht, woher ich das weiß …

Jetzt fehlt nur noch die sieben. Fortsetzung folgt

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