Daheim – Erste Woche

Nach zwei Nächten auf der Neonatologischen Station wurde keine Ursache für die Blutbeimengungen gefunden. In der ersten Nacht hatte Madame Ottilie noch in jeder Windel Blut. Sie wurde vier oder fünf mal geschallt und einmal geröntgt. Sie hatten ihr einen venösen Zugang gelegt und sie parenteral (über die Vene) ernährt, damit der Darm entlastet wird. Außerdem wurden Stuhl- und Blutproben untersucht. Das CRP, was für bakterielle Entzündungen spricht, blieb unauffällig und auch Clostridien wurden nicht gefunden.

Insgesamt waren die Ärzte und Kinderchirurgen sehr zufrieden mit ihrem Allgemeinzustand, sodass man mich am nächsten Morgen schon beruhigen konnte, dass es sehr wahrscheinlich kein Darmverschluss, keine -Einstülpung oder -Verdrehung sein sollte. Abgeklärt wurde das über einen weiteren Ultraschall den eine Expertin auf diesem Gebiet durchführte.

Die diensthabende Ärztin auf Station ermutigte mich außerdem, die kleine Madame wieder anzulegen. Sie hielt eine Kuhmilcheiweißallergie übertragen durch Muttermilch für absolut unwahrscheinlich, ebenso, wie einen Morbus Crohn. Solche Autoimmunreaktionen brauchen eine gewisse Zeit um sich zu entwickeln.

Damit waren dann alle möglichen Ursachen für das Blut im Stuhl abgefrühstückt. Zum Schluss blieb noch eine Fissur, also ein geplatztes Äderchen im Enddarm, unter der Geburt verschlucktes Fruchtwasser mit Blut oder ein viraler Infekt. Das verschluckte Blut ist für mich keine schlüssige Erklärung, weil es helles Blut gewesen ist und verdautes Blut normalerweise schwarz aussieht.

Trotz aller Entwarnungen, musste ich eine weitere Nacht getrennt von Ottilie verbringen und zum Stillen ständig zur Neonatologie gehen. Nach der Nacht war ich dann völlig erschöpft und habe darauf bestanden, am nächsten Tag gemeinsam mit meiner Tochter entlassen zu werden. Eigentlich wollten sie uns noch eine Nacht auf der Entbindungsstation behalten. Die Schlafqualität ist aber zusätzlich durch Mitpatienten und das ständige Begängnis durch Schwestern und Hebammen eingeschränkt, dass man nach der Entbindung wirklich das Weite suchen sollte.

Seit Freitag sind wir also zu Hause. Ich bin erleichtert und glücklich, dass sich diese blöde „Blut im Stuhl“-Geschichte offensichtlich in Luft aufgelöst hat. Madame kackt jetzt ordentlichen fruchtig-aromatischen Muttermilchstuhl. Völlig anders in Farbe und Konsistenz als ihre Geschwister, aber *toi toi toi* Hauptsache ohne Blut!

Ich danke euch für´s Daumen drücken *Bussi*Bussi*

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