Es gibt Baukindergeld….

Nicht! Nicht für uns jedenfalls. Da wir seit wenigen Tagen nun wieder als Ossis gemeldet sind, wollte ich gestern Abend die Gunst der Stunde nutzen und Baukindergeld beantragen. Mein Mann hatte sich bereits vor einem Jahr mit den Formalitäten auseinandergesetzt und war überzeugt, selbst wir, die wir ob unseres unendlichen Reichtums niemals in diesem Staate förderfähig sein werden, könnten die Gelder beantragen, sobald Nummer zwei auf der Welt ist und wir offiziell an der neuen Anschrift gemeldet sind.

Also meldete ich mich auf der Homepage der KfW Bank an. Häkchen hier und da setzen. Falsche Angaben sind strafrechtlich relevant…ok…Häkchen, Name, Anschrift. Und dann stockte ich gleich beim ersten Punkt:

Ich bestätige, dass weder ich noch mein Ehe- oder Lebenspartner oder Partner aus einer eheähnlicher Gemeinschaft oder die im Haushalt lebenden Kinder am Tag der Unterzeichnung des notariellen Kaufvertrags durch den Käufer oder an dem Datum der Baugenehmigung bzw. dem gemäß Bauanzeige frühestmöglichen Datum des Baubeginns Eigentümer einer weiteren Wohnimmobilie in Deutschland waren“

Schätzelein, fragte ich meinen Mann, sag mal du stehst doch wegen deines Elternhauses mit deiner Mutter im Grundbuch? Ja, wieso? ….Weil uns dann 24.000 Euro durch die Lappen gehen.

Ja, mein Mann ist nämlich schon immer ein richtiger Glückspilz gewesen. Kurz nach dem Abi starb sein Vater und er erbte gemeinsam mit seinen Geschwistern und seiner Mutter das Elternhaus. Seine Schwester wohnt seit Jahren mietfrei in diesem Haus, die Mutter logischerweise auch, sein Bruder ließ sich austragen, um Hartz4 beziehen zu können. Und mein Mann…bekommt nichts. Immerhin steht sein Name im Grundbuch. Is ja auch was. Verkaufen wird er das Haus nie können. Schließlich ist es ja noch bewohnt. Sollte seine Mutter nicht mehr da sein, dann lebt seine Schwester dort immernoch. Sie verfügt weder über die finanziellen Mittel, ihn auszubezahlen, noch über den Anstand Stolz, eine Miete zu entrichten. Manche Menschen haben eben so richtig Glück im Leben. Solche Menschen werden ZU RECHT in Deutschland nicht gefördert. Warum auch? Die haben ja eh schon immer so viel Glück gehabt. Deutschland gibts den Armen und nimmts den Reichen…

Im übrigen sind wir nicht einfach nur richtige Glückspilze und super Reich. Wir sind vor allem super dämlich! Denn hätte mein Mann seinen Anteil am Haus vor Kaufvertragsunterzeichnung an seine Mutter überschrieben oder „verkauft“, dann bekämen wir jetzt die Förderung. Das finde ich total gerecht,  denn so können Leute, die ein Haus am Tegernsee geerbt haben, diese Bude für 1,5 Millionen Euro verschachern und bekommen dann trotzdem ihr Baukindergeld. Da fühlt es sich doch gleich viel besser an, diesem Staat jeden Monat 800€ von meinem sauer verdienten Geld in den Rachen zu werfen.

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