[Dieser Eintrag liegt jetzt schon ein paar Wochen in meiner Schublade. Zeit, ihn zu veröffentlichen. Und ich bin dafür nicht bezahlt worden 😉]
Nur die harten komm´ in den Garten. Getreu dem Motto wickle ich immernoch mit Stoffwindeln. Mitlerweile hat sich bei mir auch ganz klar ein Favorit durchgesetzt: Es sind und waren die Bendel-Windeln, die mich seit jeher überzeugt haben.
Nun wurde mir die große Ehre zu Teil vor ein paar Wochen Madame Bendel persönlich kennen lernen zu dürfen. Meine vor vielen Jahren gebraucht erworbenen Windeln waren nämlich einfach durch. Eine sehr gute ökologische Gesamtbilanz, wenn man bedenkt, dass damit mindestens 4 Kinder für jeweils 2 Jahre gewickelt wurden. Anstatt immer nur auf Wachstum und Jahresabschlüsse zu schauen, sollten Firmen und Konzerne lieber für Nachhaltigkeit belohnt werden. Dann hätte das kleine Unternehmen Bendel mit Sicherheit einen Preis verdient.
Besonders lobenswert ist der Reperatur- und Umtauschservice. Noch bevor Missjö auf die Welt kam, habe ich das Klettband an den alten Windeln getauscht. Dieses spezielle, kochfeste Band konnte ich bei Bendel-Windeln bestellen. Da nun der Stoff arg zerschlissen war und die Druckknöpfe ausgerissen waren, entschied ich mich für eine neue Windelinvestition. Und natürlich auch deshalb, weil Nummer drei ja auch gewickelt werden muss. Bei Bendel kann man seine alten (Bendel-)Windeln gegen neue eintauschen und bekommt und dafür einen Rabatt von 5€ pro Windel. Da ich es nicht weit habe bis zum Werksverkauf nach Belgershain bei Leipzig, konnte ich mir sogar das Porto sparen und ein wenig mit Frau Bendel plaudern.
Dabei durfte sogar ich alte Stoffwindel-Tante noch ein paar neue Erkenntnisse gewinnen. So wurde mir empfohlen bei längerer Tragedauer, -wie z.Bsp. nachts- eine Einlage zwischen Außenwindel und Überhose zu legen. Das erhöht die Saugleistung um die Windel herum.
Bei Neugeborenen, deren Nabel noch nicht abgeheilt ist, lässt sich die Vorderseite nach unten klappen, sodass die Windel nur mit den Klettstreifen links und rechts geschlossen wird.
Was das Waschen betrifft, war ich nach meiner Neuanschaffung zuerst verunsichert. Die Chefin riet mir, ein Waschmittel zu verwenden, was keine Enzyme enthält. Bisher wasche ich alles für die Kinder mit der DM-Eigenmarke Sensitiv. Ein kurzer Blick auf die Verpackung genügt und klar, auch das enthält Enzyme. Aber welche? Ich musste ein wenig recherchieren und fand dann heraus, dass es keine Cellulasen enthält. Diese spalten die Baumwollfasern und machen den Stoff brüchig und dünn. Ich bin froh, nun nicht auf endlos teures Waschpulver umsteigen zu müssen.
Eine zeitlang konnte ich Missjö sogar nachts mit Stoff wickeln. Dann war allerdings regelmäßig der Daunenschlafsack nass und ich mit meinem Wickellatein am Ende. Egal, wieviel Einlagen und welche Überhose, das Kind hat ein Leck! Mit WwW (Wegwerfwindeln) kam ich dann eine zeitlang gut hin. Allerdings bin ich nun bei Größe 5 und selbst die laufen aus. Mit der Überhose für Stoffwindeln ist der Schlafsack zwei Nächte trocken geblieben. Jetzt habe ich mir zwei Auslaufschutz-Röcke bestellt, die vielleicht angenehmer zu tragen sind. Die Dinger sind aus einem wasserdichten Softshell genäht und haben einen weichen Gummibund. Damit der Rock nicht hochrutscht, werden zwischen den Beinen zwei Druckknöpfe geschlossen. Also fast wie ein Pucksack.
Vom Trockenwerden sind wir, trotz aller Bemühungen in der Kita, meilenweit entfernt. Es gibt zwischendurch Tage, an denen geht Missjö gerne auf’s Töpfchen. Zur Zeit bleibt er allerdings keine zwei Sekunden sitzen und dementsprechend viel Wäsche bekam ich aus der Krippe zurück. Sich viel Stress zu machen, macht in dem Alter ohnehin keinen Sinn und unter dem Aspekt, dass demnächst ein Geschwisterchen an seinem Thron rütteln wird, schon gar nicht.
Also wasche ich und harre der Dinge, die da kommen 😁