Check 28+1

Gestern war ich zu einem weiteren Termin in der Pränataldiagnostik der Uni Leipzig. Ottilie macht sich nach wie vor sehr gut. Gehirn, Organe, Wachstum, Entwicklung, Fruchtwasser und Plazenta sehen normal aus und nichts deutet auf eine Übertragung meiner CMV-Infektion auf sie hin.

Insgesamt sieht es eher so aus, als wäre sie 5 oder 6 Tage weiter als 28+1. Das deckt sich ja mit unserer „Rechnung“, dass der Eisprung um den 4. Mai herum gewesen sein muss.

Eine weitere gute Nachricht ist, dass Prof. S. momentan keinen Grund sieht, der einer normalen Geburt mit normalen Ablauf nach Entbindung im Wege stehen sollte. Sofern sich Ottilie nicht zu früh auf den Weg macht, kann ich nach jetzigem Kenntnisstand direkt anlegen und stillen. Lediglich die Diagnostik aus dem Nabelschnurblut wird zusätzlich eine Suche nach CMV-Parametern umfassen. Das ist dann aber nicht mein Problem sondern das des Labors 😉

Er machte mir Hoffnung, dass es im Januar (ich glaube bis Februar kommen wir nicht) keine größeren Corona-Einschränkungen als jetzt geben wird. Angeblich sei es nicht geplant, die Väter von der Entbindung auszuschließen. Derzeit herrscht in der Uni ein Besucherstopp und mein Mann musste grummelnd im Auto warten. In unserem Fall ist das höchstens ärgerlich. Für andere Eltern/Paare kann das schon katastrophal sein. Wenn ich mir vorstelle, ich läge dort mit vorzeitigen Wehen und dürfte keinen Besuch empfangen, weil es bei mir nicht ernst genug wäre…Oder es steht eine wichtige Untersuchung an, zu der ein händchenhaltender Partner zwar nicht zwingend notwenig, aber doch eine seelische Unterstützung wäre…Manche Maßnahmen (oder doch viele) sind in meinen Augen nicht nachvollziehbar. Klar, dass die gesamte Sippschaft in solchen Zeiten nichts am Krankenbett zu suchen hat (vielleicht sogar in allen anderen Zeiten). Aber eine nächste Person aus dem eigenen Haushalt wird doch theoretisch genauso mit Covid infiziert sein oder nicht, wie man selbst?

Typisch für mich, dass ich nun trotz aller guter Nachrichten etwas beunruhigt bin. Nach gestrigem Befund scheint der Nabelschnuransatz marginal zu sein. Das bedeutet, dass die Nabelschnur nicht zentral sondern am Rand der Plazenta ansetzt (Insertio marginalis). Obwohl es der Professor nur im Nebensatz erwähnte und es für ihn scheinbar keine Bedeutung hat, schiebe ich schon wieder Horrorfilme. Es gibt wohl Studien, die eine leichte Erhöhung für Präeklampsien und Absterben des Kindes um den Geburtstermin herum herausgefunden haben wollen. Außerdem könnte es unter der Geburt Probleme geben und es in der Nachgeburtsperiode zum Abreißen der Nabelschnur kommen.

Da die randständige Nabelschnur in meinem Befund nun keine weitere Erwähnung fand, gehe ich einfach davon aus, dass es der Erfahrung nach für die Geburtshilfe keine bedeutende Rolle spielt. Tatsächlich würde man wohl auch auch bei Insertio velamentosa – eine Nabelschnur, die über die Eihäute verläuft und schnell Einreißen und komprimiert werden kann – nicht von vornherein eine Sectio planen, sofern die Plazenta weit weg vom Muttermund sitzt.

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