Vor zwei Tagen war ich bei meiner Haus-Gyn zum Ultraschall. Unerfreulich war, dass ich in meinem Verdacht bestätigt wurde, dass diese Frau nicht unbedingt meine Lieblingsärztin werden wird. Das ganze Prozedere war das reinste Chaos. Zuerst rief sie die falsche Patientin am PC auf und wusste überhaupt nicht, weshalb ich da war. Dann füllte sie den Mutterpass nur lücken- und fehlerhaft aus. Ich bin jetzt eine 28 Jährige Zweitgebärende…vielen Dank für das Kompliment. Die Risikoliste hat sie gar nicht abgefragt. Da mich fehlende Informationen im Mutterpass an ein schlimmes Ereignis erinnern, was in der Leipziger Uniklinik vor vielen Jahren zu einer Tragödie geführt hat, hier mein Aufruf: Kontrolliert eure Daten! Wenn ihr beispielsweise bei eurer ersten Geburt einen Notkaiserschnitt hattet, stark geblutet habt, ihr extrem gerissen seid oder, oder, oder.oder, erwähnt das bitte immer, wenn ihr irgendwo bei einem neuen Arzt landet! Außerdem müssen solche Ereignisse auch im Mutterpass vermerkt sein. Verlasst euch jedoch besser nicht darauf, dass sie gelesen werden.
Bei mir gibt es ja glücklicherweise nur viele, recht harmlose Dinge, die aber in ihrer Summe auch problematisch werden können. Da wäre zum beispiel meine unüberschaubare (?) Medikamentenliste: ASS 100, Clexane 40, L-Thyroxin 50, Utrogest, Salofalk, (Magnerot, Folio und Omega 3). Kurz nachdem ich die Medikamente runtegebetet hatte, war der Ultraschall an der Reihe. Das Gummibärchen ist fein und zeitgerecht gewachsen. Nicht so cool war, dass es sich den Platz mit einem Hämatom teilen muss. Zuerst habe ich die Information gar nicht richtig wahrgenommen. Mein Mann und ich fragten dann nur nach, ob das Hämatom auch einen Herzschlag hätte. Dem war jedoch nicht so. Die Ärztin meinte noch, das sei in der Regel und eigentlich fast immer ziemlich harmlos. In der Regel…eigentlich…fast immer…ziemlich…In meinem Pessimisten-Hirn entsponnen sich die schlimmsten Vorstellungen. Um mich zu beruhigen, bemühte ich Tante Google während meiner Mittagspause, mir Informationen zu Hämatomen in der Schwangerschaft auszuspucken. Hat Google eigentlich jemals zur Beruhigung hypochondrisch veranlagter Menschen beigetragen? Nein, auch diesmal nicht! Von brauner Schmierblutung bis Schlachtfest-Dimensionen reichten die Erfahrungen vieler Userinnen, von denen allerdings jede ein gesundes Kind zur Welt gebracht hatte. Da aber keine der Userinnen so viele Gerinnungshemmer eingenommen hat, rief ich in der Kiwu an. Dort teilte man mir mit, dass ich alle Medikamente weiter nehmen soll, solange ich keine Blutungen habe. Alles weitere solle ich jedoch mit meiner Gyn besprechen. Sie hatte jedoch offensichtlich nicht genug Zeit, mich über das weitere Vorgehen aufzuklären. Was ist mit körperlicher Anstrengung? Darf ich noch Fahrradfahren, meine Sit-ups machen, meiner Tochter hinterrennen? Gilt Bettruhe dann nur für Frauen mit Blutungen? Keinen Plan. Ich versuche auf meinen Körper zu hören und mich zu schonen. Aber völlige Bewegungsabstinenz? No way! Das wäre Folter für die Madame mit den Hummeln im Hintern. Außerdem würde dann die komplette Haushaltsführung zusammenbrechen…
Sport, Sex und Arbeiten lasse ich jetzt einfach mal bleiben. Zumindest Punkt drei lässt sich mit meinem Urlaub derzeit sehr gut vereinbaren. Und ich nehme Globuli (Arnica D6). Wenn ich mich hilflos fühle, nehme ich Homöopathie. Besser eine 1:1000000000000000000000000 Verdünnung, als nichts 🙂