Da ich in letzter Zeit nicht zum Schreiben gekommen bin, hier ein paar kurze Berichte über unsere erste Zeit in der Krippe. Selbstverständlich sind alle Namen der Kinder durch die Redaktion geändert.
Das Eingewöhnungsprogramm unserer Kita sieht es vor, dass Mami in der ersten Woche mit im Gruppenraum rum sitzt und ihrem Kind beim Spielen, Machen, Tun zu sieht, sich dabei absolut zurück nimmt, im Zweifelsfalle jedoch ihre Starke Schulter zum Anlehnen reicht. In unserem Fall wurde diese Option allerdings weniger durch mein eigenes Kind genutzt. Das kleene Froillein krabbelte vom ersten Tag an munter drauf los und konnte es kaum erwarten, bis die anderen Kinder vom Frühstück in den großen Spielraum geströmt kamen. Obwohl wir die erste Woche immer nur ein bis anderthalb Stunden in der Einrichtung verweilten, war ich heilfroh, wenn ich da wieder raus durfte. Noch mehr als das Geplärr der Kinder machte mich die Desorganisation der Erzieher fertig. Jeden Morgen die gleiche überflüssige Diskussion darüber, wer nun die Küche macht und wer das große Geschäft vom kleinen Elias weg macht, während die kleine Emma der kleinen Sophie beherzt in den Arm beißt. Zwischendrin beobachte ich, wie die kleine, aber immerhin schon zweieinhalb Jährige Mia errötend und mit hervorquellenden Augen das Gesicht zum Kacken ballt und ich weiß jetzt schon, dass mein Kind in dieser Einrichtung wohl nie Trocken werden wird. Dann kommt die kleine Chloe zu mir und erzählt mir, dass ihr Pferd Pipi heißt und schaukelt der Luise mit Pipi über die Finger. Vier Erzieher auf zehn Kinder sind nun gänzlich am Rande ihrer Kapazitäten angelangt. Das kleene Froillein interessiert das alles nicht und übt mit dem Plastikherd als Gehhilfe das Laufen bis dieser ihrer Power nicht mehr standhalten kann und einfach umfällt.
So vergeht die erste Kita Woche mit immer ähnlichen Abläufen und ich hoffe, dass der übertriebene Sicherheitswahn mancher Erzieher hinsichtlich der oralen Phase meiner Tochter nur meinem Beisein geschuldet ist. Ständig nimmt man ihr das Spielzeug weg, weil sie daran lutscht…selbst die eigens dafür angeschafften Beißringe. Das verstehe ich nicht und bevor ich aggressiv werde, versuche ich lieber mit der schweigsamen kleinen Oxana aus Russland ein Gespräch zu beginnen. Es bleibt sehr einseitig.
Ach du meine Güte! Wo bist du denn mit deiner Kleinen gelandet?! Das hört sich ja so gar nicht nach Bildungseinrichtung an! Ich kann dir nur raten: Such dir ne andere Krippe!
Wenn sie sich dort weiterhin wohl fühlt und gut Anschluss findet, werde ich sie dort lassen. Und aus welchem Luxus- bzw. geburtenschwachen land kommst du, dass man sich die Krippe aussuchen kann? 😀
Hamburg 😉 Nagut, dass hatte ich natürlich nicht bedacht. Wie schade, dass es immer noch so untolle Krippen gibt 🙁