Ein Wort zu PEGIDA

Es ist wird mal Zeit aus dem Familien-Mikrokosmos aufzutauchen und sich gesellschaftspolitischen Themen zu widmen. Wir Mamis verbringen eh viel zu viel Zeit mit dem Lesen, Erstellen, Anwenden von DIY-Tutorials. Dabei passiert so viel um uns herum und doch zu wenig, wie ich finde. Ehrlich, ich war überrascht, wie viele Leute ihren fetten Hintern in den vergangenen Wochen in Dresden hoch bekommen haben und auf die Straße gegangen sind. Enttäuscht war ich, welcher Beweggrund der kleinste gemeinsame Nenner dieser Proteste vorgeblich ist. Die „Islamisierung des Abendlandes“? What the…? Ausgerechnet die „Islamisierung des Abendlandes“ wird gefürchtet? Meiner Meinung nach, kann man sich vor vielen Sachen fürchten: vor der Verdummung, der atomaren Verstrahlung, der imperialistischen Auswüchse des Abendlandes oder auch vor TTIP, einem neuen kalten Krieg mit Russland, dem ungeheuren Einfluss der Wirtschaft auf das Denken und Handeln unserer Politiker. Es gibt tausend gute Gründe auf die Straße zu gehen. Und tatsächlich äußerten viele Demonstranten existentielle Ängste, übten Kritik an Politikern und unserem „System“. Hinterhergelatscht sind sie jedoch Plakaten und Parolen, die „Ausländer“ im Allgemeinen und Moslems im Speziellen als Sündenböcke abstempeln. Kann unseren Politiker eigentlich nur recht sein. Dann entlädt sich die Wut der Menschen an jenen, die ohnehin wehrlos sind. Während die Medien und Politiker dann die Hände über den Kopf zusammenschlagen und die Ursachen für diese neuen Ausländerhass suchen, kann man im Hintergrund schön die Verträge unserer Deutsch-Amerikanischen-Freundschaft aushandeln. Das Wahlvieh ist ja anderweitig beschäftigt. Entweder, um als PEGIDA spazieren zu gehen oder um eine Gegendemo zu organisieren. So stark entzweit hat sich Deutschland für mich noch nie angefühlt. Und dann sind da wahrscheinlich noch Millionen, denen es so geht wie mir. Die zu Hause sitzen und sich weder pro- noch anti-PEGIDA positionieren wollen.Wie viele Millionen könnten wir auf die Straße bringen, wenn sich alle drei vereinten?! Als gemeinsamen Feind schlage ich das geplante Freihandelsabkommen mit den USA vor. Wenn DAS durchkommt, dann sind alle unseren sozialen, demokratischen Errungenschaften der letzten 100 Jahre passé. Dann werden wir zurückkatapultiert ins industrielle Mittelalter. Also Leute, lasst uns gemeinsam für was Vernünftiges auf die Straße gehen.

Menschen aller Nationen, jeden Glaubens, vereinigt euch!

 

 

2 thoughts on “Ein Wort zu PEGIDA”

  1. My thoughts exactly. Danke für diese treffenden Worte.
    Ich hoffe übrigens, Ihr habt euren Krankenstand mit Hand-Mund-Fuß-Seuche gut überstanden und das kleine Frollein ist wieder gesund ☺
    LG Anna

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