Gestern war es endlich soweit und der Außendienst meiner Firma wurde wieder auf die Menschheit losgelassen. Nur maximal zwei oder drei Tage die Woche für höchstens vier Stunden. Das ist für alle seit Monaten im Lockdown gesperrten Pharmareferenten und mich als Elternzeitrückkehrerin eine vertretbare Wiedereingliederung. Trotzdem war ich hibbelig und aufgeregt, dass ich die ganze Nacht kaum schlafen konnte. Viermal musste hat mich meine Blase aus dem Bett geholt und ich musste mich auf Wanderschaft zur Toilette begeben. Und das ist im Haus meiner Eltern tatsächlich eine halbe Weltreise durch mehrere Zimmer. Irgendwann fing es dann auch noch an im Bauch zu ziehen.
Am vorangeschrittenen Morgen -damit ich meine Kurzarbeitszeit nicht überschreite und trotzdem einen Kundentermin am späten Mittag wahrnehmen kann- bin ich dann losgedüst. Insgesamt lief es ganz gut. Business as usual. Die Masken erschweren das Arbeiten allerdings ungemein. Mimik und Stimme sind im Verkauf unheimlich wichtig (und generell im Zwischenmenschlichen Bereich). Durch die gedämpfte Aussprache und das Zuhängen meines Killerlächelns bin ich meiner wichtigsten Werkzeuge beraubt. Unter anderem deshalb war ich also den ganzen Tag hypernervös. Am Mittag holte ich mir dann was zu essen und lies mich auf einer Parkbank nieder. Und da spürte ich es schon wieder deutlicher, dieses Ziehen im Bauch. Und plötzlich machte es schwapp und ich hatte was glitschiges im Schlüppi. Also bin ich mit angespannten Beckenboden zum Auto gestakst und erst mal zum nächsten abgelegenen Parkplatz gefahren. Dort konnte ich die Sauerei begutachten und musste leider feststellen, dass es tatsächlich Blut gewesen ist. Irgendwie fummelte ich mir dann eine Einlage in die Hose, um nicht mit vollgesauter Hose beim letzten Kunden auflaufen zu müssen.
Zu Hause rief ich beim Gyn an und bat darum, meinen Termin um eine Woche vorzuziehen. Inzwischen hatte ich eine Einlage vollgeblutet. Eigentlich, um mich zu vergewissern, dass die Schwangerschaft schon lange eingeschlafen ist und ich nun meine Periode bekomme, machte ich noch einen Test. Der wurde sofort beim Durchlaufen knallpink. Viel Stärker, als mein Vatertagsgeschenk. Daher hat es sich offensichtlich seitdem weiterentwickelt und ist -wenn- noch nicht sehr lange abgestorben. Mehr sagt es allerdings auch nicht aus. Der Ultraschall heute Mittag wird hoffentlich Gewissheit bringen. Mein Gefühl schwankt. Manchmal denke ich mir, wird schon schief gehen und dann sage ich mir, vergiss es, eine Blutung ist sehr oft ein sehr schlechtes Zeichen…Und da ist es wieder, dieses Bangen und Hoffen. All das, was ich nie mehr erleben wollte. Dieser Kinderwunsch-Horror. Aufgeplatzt.
Nach dem Wechsel der Einlage hatte ich dann kein Blut mehr darauf. Ein paar braune Schlieren als Rest. Das Ziehen habe ich allerdings immernoch und mir ist heute (für meine Verhältnisse) sehr schlecht. Sonst spüre ich schon die gesamte Schwangerschaft kaum Veränderungen. Kein Brustspannen. Keine Kreislaufprobleme. Wenn ich den Test nicht gemacht hätte, würde ich es nicht glauben.
Meine Symptome bisher: Müdigkeit, in manchen Nächten extrem häufiges Wasserlassen, anfangs Hunger, schönere Haut, der Bauch steht schon vor, Verdauungsprobleme, teilweise extremer Speichelfluss, morgendliche Übellaunigkeit, die erste Zeit konnte ich extrem gut schlafen, Ziehen im Rücken und Bauch.
Wenn ich das so lese, sind es schon etliche Anzeichen. Aber ganz im Ernst, das könnte auch Corona sein 😉
Oh Mensch, sowas braucht echt niemand! Ich drücke die Daumen, dass es nur ein kleines Störfeuer war.