Eingewöhnung Tag 1 – deja vu

Das kennen wir doch alles schon: Baby, 9 Monate alt, wird in einer Freiburger Kita eingewöhnt. Fast alles ist so, wie vor 5 Jahren. Die Räumlichkeiten, ja sogar die Bilder an der Wand, auf denen die große -damals noch die kleine- Schwester zu sehen ist. Und das sehr, seeeeehhhr zäääähhhe Eingewöhnungskonzept. Heute haben wir doppelt so viel Zeit im Auto gesessen, um zur Kita hin und wieder zurück zukommen, als wir am Schluss da bleiben durften. Dabei hat sich der kleine Mann wacker geschlagen. Nach einer Minute ist er von mir weg gekrabbelt, hat nach kurzer Zeit mit seiner Bezugserzieherin Kontakt aufgenommen und begonnen, mit ihr und den anderen Kindern Späßchen zu machen. Es würde mich also freuen, wir könnten die kommenden Tage ein wenig mehr Gas geben. Nicht, dass es mir darum ginge, das Eisbärchen rasch loszuwerden. Ganz im Gegenteil. Ich finde es schade, ihn jetzt schon abgeben zu müssen. Würde ich im Lotto gewinnen, bliebe ich mit ihm noch zu Hause. Leider ist unser Leben gerade so gar nicht vermögend und ich möchte die Rückkehr zu meiner Scheißfirma nicht riskieren, indem ich eine Turbo-Eingewöhnung Anfang März hinlegen MUSS…noch dazu glaube ich, tun sich Kinder um ihren ersten Geburtstag schwerer, sich an Fremdbetreuung zu gewöhnen.

Dennoch bringt dieses einstündige Kindergartenschnuppern unseren Tagesablauf so dermaßen durcheinander, dass ich heute fast heulend, aber in jedem Fall fluchend vor einem katastrophal chaotischen Haushalt stand und am liebsten alles hingeschmissen hätte (ich wollte eigentlich ‚anzünden‘ schreiben…aber das Klima!) Das große Kind hatte wieder Stiefeldreck im gesamten Flur verteilt, das Katzenklo möffelte das ganze Haus voll, auf dem Esstisch klebte noch der Saft von geschälten Orangen, der Babyhochstuhl unter einer Schicht verlorener Essenreste verkrustet, auf dem Küchenschrank verdorrte Gemüseschalen zu einem Häufchen Kompost am verrotten, irgendwo dazwischen immer Kinderspielzeug, Diabetikerbedarf, Schmierzettel…Ein Kampf gegen Windmühlen und mindestens zwei Messies, den ich ganz alleine führe. Und nein, daran wird sich auch nichts ändern, wenn ich wieder arbeiten gehe. Denn ich kenne das ja schon. Es hat sich nie etwas geändert.

Es wäre also wirklich ganz wunderbar, bald nur noch für das Abholen des kleinen Mannes zuständig zu sein. Und wie das ab März werden soll…? Tja, Streichholz dran und anzünden…

 

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