Andere Leute haben Hobbies, ich gehe zum Arzt. Nach beinahe drei Wochen habe ich es endlich geschafft, meine Gastroenterologin zu erreichen, um mich nach dem letzten Blutbild zu erkundigen. Meine Leberwerte sind wieder einmal auffällig. Der Gamma-GT schlägt ständig über die Stränge, obwohl ich genau das Gegenteil tue: nämlich beinahe Abstinent leben. Um es schnell hinter mich zu bringen und auch, um eine weitere Meinung zum Kinderwunsch-Thema zu bekommen, habe ich heute Nachmittag noch einen Termin klar gemacht. Es wurde ein Ultraschall meiner Verdauungsorgane durchgeführt und die Lage sondiert. Wir kamen zu dem Schluss, dass keine eindeutige Ursache für die erhöhten Leberwerte gefunden werden konnte und es keinen offensichtlichen Zusammenhang mit der gescheiterten Einnistung gibt. Möglich wäre, dass die unter Stimulation extrem hohen Östrogenwerte, eine kleine Leberentzündung hervorrufen können.
Zum Abschied wünschte man mir noch „viel Erfolg für die andere Sache“ … Kinderwunschbehandlung scheint ein unaussprechbares Wort zu sein.
Mir wurde zudem angeraten, erneut die Schilddrüse checken zu lassen. Ärzte-Hopping ist wirklich ein wunderbares Hobby…es wird nie langweilig. Tatsächlich habe ich auf der offiziellen (?) Hashimoto-Website gelesen, dass eine Hashimoto-Thyreoditis auch erhöhte Leberwerte verursachen kann. Und sie kann natürlich auch für Unfruchtbarkeit verantwortlich sein. Vor drei Jahren wurde ich zuletzt auf Schildrüsen-Antikörper getestet. Negativ. Frage mich, ob sowas später noch entstehen kann?
Ein weiterer Arzttermin folgt Ende Juni. Da gehts 300 km ostwärts nach Ulm. Vielleicht fällt den Experten im Ulmer Kinderwunschzentrum noch etwas zu unserer Geschichte ein, was bisher übersehen wurde. Eine Behandlung in Ulm wäre allerdings zeitlich und räumlich nicht machbar.
Vorher besprechen wir uns noch mit der hiesigen Kiwu-Praxis. Am Telefon meinte eine der Sprechstundenhilfen, nach einer biochemischen Schwangerschaft würde man einen Zyklus aussetzen, bevor der nächste Transfer erfolgt. Das verhielt sich im Februar letzten Jahres noch anders. Und langsam nerven die verwirrenden Auskünfte der Angestellten dort. Schon im ersten gescheiterten Versuch bekamen wir die laienhafte Anweisung, das Utrogest unbedingt weiter zu nehmen, während die Ärztin im Nachhinein meinte, das sei völlig unnötig gewesen. An PU+14 sollte ein Frühtest schon mindestens einen Hauch von Linie zeigen.
Naja…sei es drum. Wer weiß, ob die 5 Kryos auf der Reservebank überhaupt aus ihrem eiskalten Schlaf erwachen. Die ersten zwei 2PN-Zeller sind jedenfalls rasch in ihrer Entwicklung stehen geblieben und wurden das Klo runtergespült. Da hatten wir wenigstens noch die aussichtsreiche Blasto auf der Hinterhand, der ich ja nun mit meinem unzulänglichen Körperfunktionen den Gar ausgemacht habe.