Die eierlegende Wollmilchsau

Der Osterhase hat in diesem Jahr ein ganz besonders dickes Nest versteckt: 15 potentielle Kandidaten wurden gestern beim Ultraschall entdeckt. Nun soll ich morgen zur nächsten Kontrolle kommen, dann wird entschieden, ob die Punktion am Donnerstag oder Freitag stattfinden kann. Obwohl das ein ganz stattliches Ergebnis für schlappe 75 I.E. Puregon ist, gibt es einen Wehrmutstropfen. Es könnte sein, dass der Transfer erst im nächsten Zyklus gemacht werden kann, um die Gefahr eines schweren Überstimulationssyndroms möglichst zu vermeiden. Abgesehen davon, dass meine Gesundheit natürlich Vorrang hat, wäre das für mich extrem ungünstig, da wir planen nach Pfingsten Urlaub zu machen. Dann wäre ich mit verzögerten Transfer erst in der 4.-6. SSW und es wäre kaum absehbar, wie sich das alles entwickelt. Ein Horror-Urlaub wäre also schon allein wegen der psychischen Anspannung vorprogrammiert. Da bliebe also nur die Option das Vorhaben -im wahrsten Sinne- auf Eis liegen zu lassen und erst Ende Juni zu transferieren. Nun gut, über ungelegte Eier soll man nicht reden und über unbefruchtete Eizellen schon gar nicht. Ich bin seit Jahren erfolgreicher Pessimist und daher halte ich es durchaus für möglich, dass die Mehrzahl der Follikel leer ist, die Eizellen eine schlechte Qualität haben oder sich nicht befruchten lassen oder sich nach Befruchtung nicht weiterentwckeln. Es gibt tausend Dinge, die schief gehen können. Und schließlich muss es ja einen Grund für unsere Sterilität geben.

Abgesehen von meinen vetrauten negativen Gedanken, plagen mich kaum körperliche Beschwerden. Es zieht hin und wieder links und rechts im Unterleib, wie ich es von der Zeit um den Eisprung herum kenne. Beim Essen versuche ich auf Laktose und Blähendes zu verzichten. Die beiden Tennisbälle in meinem Bauch brauchen schon genug Platz und jedes Gasblässchen fühlt sich an, als würde sich eine Dampfwalze durch meine Eingeweide zwängen. Ich gehe stark davon aus, dass sich das bis Ende der Woche kaum bessern wird. Zum Glück wirken die Hormone wie Appetitszügler, weshalb es keinerlei Ansrengung bedarf, mich dahingehend zusammen zu reißen. Als richtig fiese Mistdinger haben sich allerdings die Orgalutran-Spritzen heraus gestellt, die den Eisprung unterdrücken sollen. Da hat wohl jemand die Spitze bei den Nadeln vergessen?! Das Bedarf schon sehr viel Schwung und Überzeugung für die gute Sache, um die Nadeln in die Bauchfalte zu befördern. Hat man es einmal geschafft wird man mit langem Brennen an der Einstichstelle belohnt….und hoffentlich mit ein paar ordentlichen Eizellen!

Also dann: Auf in Legeposition! Fertig! Los!

1 thought on “Die eierlegende Wollmilchsau”

  1. Hallo, freut mich, dass so viele Eizellen bei dir heranwachsen. Du sprichst mir mit diesem Blogbeitrag richtig aus der Seele: Ich fühle mich jetzt schon als zukünftige Legehenne, wobei ich mit der Stimulation erst in fünf Tagen beginne. Aber ich rechne ebenfalls damit, dass kein Transfer stattfinden wird. Aber wie du schon schreibst, lass uns nicht zu viele Gedanken über ungelegte Eier machen 😄

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