PCOS forever

Zwei Jahre ist es nun schon her, als ich das Brevactid und Puregon im Kühlschrank stehen hatte und kurz davor war, mir meine erste Hormonspritze zu setzen. Wie sieht es nun aus mit meinem Körper nach der Schwangerschaft? Ich muss zugeben, die leise Hoffnung gehabt zu haben, nach der Schwangerschaft würden sich meine Hormone normalisieren und ich bekäme einen 28-Tage-Traumzyklus. Schließlich habe ich schon des öfteren von Frauen gehört, die nach der Geburt ihres Kindes ein Reset ihres Zyklus´ erhalten haben. Plötzlich war dann nicht mehr das schwanger werden das Problem, sondern das nicht-schwanger bleiben. Nun, das soll wohl niemals meine Baustelle werden, wie es scheint. Anfangs sah es noch ganz gut aus. Kaum hatte ich die Stillmahlzeiten auf ein Minimum reduziert, hatte ich auch schon meinen ersten Eisprung post partum. Das kam für mich derart überraschend, dass ich mir zwei Wochen Sorgen gemacht habe, ob ich im September mit  einem Kleinkind UND einem Baby zu Hause hocken würde. Doch die gute alte Unfruchtbarkeit lässt mich nicht im Stich. Es ist nichts passiert, was mich darin motivierte auch die kommenden Monate unvorsichtig zu sein. Erst seit ein paar Monaten liegen frische Kondome im Nachttisch. Seit einiger Zeit ist mein Zyklus jedoch wieder komplett im Eimer. Ich scheine nun überhaupt keine produktiven Eisprünge mehr zu haben. Ein paar Tage nachdem Zervikalschleim und Mittelschmerz auf einen Eisprung hin deuten, bekomme ich Schmierblutungen, die kurz darauf in meine Menstruation über gehen. Obwohl ich momentan wirklich kein zweites Kind haben möchte, stimmt mich das ganz traurig. Es reißt irgendwie die alten Wunden wieder auf, keine vollwertige Frau zu sein. Die Unfruchtbarkeit ist das eine, die optischen Zeichen der PCOs das andere. Ich habe nun in ein IPL-System investiert, mit dem ich versuche der Behaarung zu Leibe zu rücken. Bei dieser Methode werden die Haare mittels eines starken Lichtimpulses zerstört. Der Farbstoff, der in den Haaren enthalten ist, absorbiert dabei die Lichtenergie und wandelt sie in Wärme um. Diese Hitze soll dann den Haarfollikel zerstören. Je dunkler das Haar und je heller die Haut, desto besser soll es funktionieren. Laut Hersteller, ist die Prozedur anfangs wöchentlich und später zwei- bzw. vierwöchentlich zu wiederholen. Bisher bin ich noch nicht sehr häufig dazu gekommen, mich mit der Blitzlampe hinzusetzen, weshalb ich auch keine nennenswerten Ergebnisse vorweisen kann. Mich würde allerdings stark interessieren, ob diese Haarentfernungsmethode überhaupt bei uns PCO-Frauen hilft. Schließlich sorgt der hohe Gehalt an männlichen Hormonen im Blut dazu, dass aus den feinen Härchen, die unseren Körper bedecken, starke, schnell wachsende Borsten werden, wie sie normalerweise nur bei Männern vorkommen. Zerstöre ich also die Haare, die bereits durch das Testosteron transformiert wurden, sucht sich das Hormon vermutlich einen anderen Angriffspunkt, und das Haar in der Nachbarschaft nimmt diese erschreckenden Auswüchse an. Bisher habe ich nicht viel im Netz darüber gefunden, ob es für den Erfolg der Haarentfernung eine Rolle spielt, welche Ursache der Bewuchs hat. In englischsprachigen Blogs gibt es einige Frauen mit PCOs, die von guten Ergebnissen mit IPL sprechen. Eine deutschsprachige Website hingegen behauptet, anhand einer Studie hätte man herausgefunden, dass Lasern besser funktioniert als IPL. Auch die Bewertungen diverser IPL-Geräte bei Amazon liegen teilweise Welten voneinander entfernt. Bei einigen scheint´s zu helfen, andere sind mehr als enttäuscht.

Eine effektivere Methode wäre, das Problem bei der Wurzel zu packen und die Quelle der männlichen Hormone quasi versiegen zu lassen. Eine Methode, die schon vielen geholfen hat, sind Pillen mit anti-androgenen Effekten. Diese Kontrazeptiva enthalten neben einem Östrogen auch ein Gestagen der vierten Generation, z.Bsp. Drospirenon, Chlormadinonacetat, Cyproteronacetat, Dienogest, Nomegestrolacetat. Als alleiniges Gestagen-Präparat können sie auch verwendet werden, besitzen dann jedoch keine verhütenden Eigenschaften. Für mich kommen die meisten Pillen nicht in Frage, da ich bereits unter Verwendung des NuvaRings eine Thrombophlebitis gehabt habe. Der Ring enthält im übrigen ein Gestagen der 3. Generation namens Etonogestrel, was keine antiandrogene Wirkung besitzt, jedoch das Risiko an einer Thrombose zu erkranken, deutlich stärker erhöht, als es andere Gestagene tun.

Leider ist noch nicht genug über die wahren Ursachen des PCO-Syndroms bekannt, weshalb von Seiten der Ärzte nur die Symptome behandelt werden können. Bei der Masse an Umweltgiften wundert es mich jedenfalls nicht, wenn die Hormone verrückt spielen. Weichmacher, Glyphosat, Plastik…alles der Struktur unserer Hormone so ähnlich, dass sie auch gerne mal deren Aufgabe übernehmen. Und dann wird ein Teufelskreis in Gang gesetzt, der nicht wieder zu stoppen ist. Mal ganz abgesehen davon, dass es unmöglich ist, sich diesen Substanzen zu entziehen. Jedes Brötchen ist voll von dem Spritzmittel Glyphosat; es ist kaum noch möglich eine Sonnencreme ohne Nanopartikel zu erstehen und was wir alles mit dem Schluck aus der Plastepulle zu uns nehmen, das möchte ich gar nicht wissen.

2 thoughts on “PCOS forever”

  1. Hallo,
    ich lese schon seit einiger Zeit hier still mit, muss mich aber jetzt mal zu Wort melden. Vielleicht auch, um ein bisschen Mut zu machen.
    Bei mir wurde vor circa 5 Jahren das PCO-Syndrom festgestellt. Daraufhin hatten wir sechs Zyklen begleitet mit Clomifen… nix passiert.
    Danach waren wir in einer Kinderwunschklinik, in der wir 2 Insiminationen hatten… nix passiert.
    Danach wechselten wir in eine andere Kinderwunschklinik, um uns eine zweite Meinung einzuholen. Dort stellte man zusätzlich bei meinem Mann, eine eingeschränkte Spermienqualität fest, es waren nicht genügend überlebensfähige Spermien vorhanden. Darauf hin unterzogen auch wir uns einer, zwei nein drei Hormonbehandlungen sowie zwei Kyros… bis auf einen Abort in der 5/6 Woche… nix.
    Schweren Herzens haben wir nach 5 Jahren unseren Kinderwunsch begraben und angefangen unser Leben ohne Kinder weiter zu planen. Und was soll ich sagen?!? Bin zwar erst in der siebten Woche schwanger, aber das auf ganz natürlichem Weg, obwohl es laut Ärzten so gut wie ausgeschlossen war, jemals auf natürlichem Weg schwanger zu werden.
    Habe die letzten fünf Jahre „Agnus Castus“ (Mönschspfeffer) genommen, da auch ich einen super unregelmäßigen Zyklus hatte.
    Ich hoffe sehr und drücke die Daumen, dass es bei dem zweiten Kind (wenn der Wunsch dann da ist), vielleicht auch auf normalem Weg klappt. Man sollte die Hoffnung niemals aufgeben (obwohl ich das zwischenzeitlich auch schon getan habe)….
    Liebe Grüße und alles Gute Svenja

    1. Hey Svenja! Danke für deinen Erfahrungsbericht. Wirklich unglaublich, welche Wege die Natur dann doch findet. Ich wünsche dir alles Gute weiterhin und werde mir deine Worte mental wie virtuell abspeichern um im Fall der Fälle darauf zurückgreifen zu können, wenn ich einen Mutmacher brauche 🙂

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