Da bin ich wieder. Nach einer Woche Frankreich-Urlaub, ging es gestern wieder auf Ärzte-Tippel-Tappel-Tour. Und ehrlich gesagt, habe ich mittlerweile die Schnauze gestrichen voll von Arztpraxen und Wartezimmern. Dass uns die Kiwu bei jedem Termin zwischen 10 und 45 Minuten warten lässt, macht es nicht unbedingt leichter, gelassen zu bleiben. Wenigstens konnten wir gestern das Herz richtig schön schlagen sehen. Und ein neues Bild fürs Familienalbum gab es auch. Der Embryo ist nun 1,2 cm groß und entspricht damit wohl der EU-Norm für Embryonen in der 8. SSW. Bei der ersten Vermessung war er nur 1 cm groß. Als ich meinte, das sei aber mächtig klein, alle anderen Frauen hätten in dieser Woche schon größere Gummibären, hat die Ärztin den Ultraschallpimmel noch ein paar Mal hin und her bewegt, und siehe da, er ist gewachsen. Was nicht passt, wird eben passend gemacht. Also mal im Ernst, ich freue mich ja sehr, wenn mir meine App jeden Morgen auf dem Klo erzählt, wie es meinem Baby gerade geht, wie groß es ist und welche Organe gerade ihre Funktionstüchtigkeit erlangen, aber in Wirklichkeit macht mich das hypernervös. Vor unserem Urlaub – ich war gerade 6+1 SSW, wurde ebenfalls ein Ultraschall gemacht. Laut App sollte das Herz schlagen und der Embryo so groß, wie eine Linse sein. Auf dem Bildschirm konnte man – und ich erst recht, nichts von Herzschlag erkennen. Vielleicht war da so ein nervöses Zucken, aber das konnte auch ein Artefakt vom Tremor des Arztes sein. Für ihn sahen die Bilder übrigens prächtig aus. Mit 3 mm Größe war er auch sehr zufrieden. Ich hingegen hatte Linsen größer in Erinnerung und statt mit stolzgeschwollener Brust aus der Praxis zu spazieren, hatte ich den ganzen Tag Abortphantasien.
Tatsächlich ist es ja so, dass die Qualität der US-Bilder enorm vom Gerät, der Erfahrung des Schallenden und der Lage des Embryonen in der Gebärmutter abhängt. Auch wenn wir glauben, die Kiwu-Kliniken müssten bestens ausgestattet sein, dürfen wir nicht vergessen, dass von den horrenden Summen, die für Behandlungen anfallen, auch der BMW des Arztes und der Kandinski an der Wand finanziert werden muss. Außerdem sind die Baby-Take-Home-Raten längst nicht so berauschend, dass jeder Arzt die Chance hatte schon tausende Embryonen zu begutachten. Meistens messen sie ja nur Gebärmutterschleimhaut und Follikel aus. Ein niedergelassene Gynäkologe im Prenzlauer Berg hat da mit Sicherheit mehr Erfahrung.
Hier noch zwei Bilder aus der 7. und 8. SSW:
Eine App erzählt eh nur Blödsinn 😉