CMV positiv

Ich habe es bereits geahnt… Vor ein paar Wochen blätterte mein Vater durch die Krankenhausbefunde meiner Mutter. Und sagte so, aha Cytomegalie wurde bei dir nachgewiesen. Woraufhin meine Mutter erwiderte, dass sie das letzte mal vor 10 Jahren getestet wurde und sie damals noch negativ war. Da wurde mir so einiges klar: Erst das Fieber vom kleinen Mann Anfang April, dann meine mysteriösen Beschwerden und danach der totale körperliche Zusammenbruch meiner Mutter. Was sollte es anderes gewesen sein, als eine Infektion mit CMV? Also habe ich mich aus gegebenen Anlass ebenfalls testen lassen und wurde gestern prompt für eine weitere Blutentnahme vom Gyn einbestellt, um abzuklären, ob meine Infektion länger als vier Monate zurück liegt. Ich habe den Laborbefund nicht gesehen, gehe aber davon aus, dass ich auf jeden Fall IgG Antikörper (AK) habe und ebenfalls noch IgM. Nun möchte man wahrscheinlich einen weiteren Test machen, der Aufschluss darüber geben soll, wie alt die AKs sind oder man möchte sehen, wie sich die IgMs verhalten. Diese müssten ja definitiv fallen, wenn die Infektion länger zurück liegt.

Weitere Indizien -aber natürlich keine Beweise- für meinen Verdacht, dass wir alle und insbesondere meine Mutter von diesem Virus so gebeutelt wurden, sind, dass also Virus-DNA bei meiner Mutter nachgewiesen wurde. Zudem bekam sie nach ihrem KKH-Aufenthalt einen üblen juckenden Ausschlag an Armen und Beinen, was ebenfalls für eine Infektion mit Herpes-Viren sprechen kann. Sie selbst glaubte erst, sie hätte eine CMV-Reaktivierung. Auch da kann man wohl Erreger-DNA finden, da das Virus für immer im Körper bleibt. Wie sollte sie sich allerdings innerhalb der letzten 10 Jahre angesteckt haben? Die beste Gelegenheit ergab sich erst jetzt durch das Zusammenleben mit ihren verkeimten Enkelkindern. Und ich war ebenfalls in der Schwangerschaft mit Missjö nachgewiesener Maßen CMV-unbefleckt.

Unklar ist allerdings, weshalb meine Mutter an diesem „harmlosen Virus“ fast gestorben wäre, wenn es doch nur Immunsupprimierte sind, für die CMV gefährlich werden kann. Selbst für mich waren die Beschwerden, die ich jetzt auf eine Erstinfektion zurückführe, extrem belastend und wenn ich nicht im Home-Office gewesen wäre, hätte ich mich zwei Wochen krank schreiben lassen. Vielleicht ist unser Immunsystem durch die Kontaktbeschränkungen entgleist? Vielleicht ist CMV aber auch einfach nicht mehr das, was es früher einmal war. Es möchte sich neben Covid-19 (bald -20) nicht lumpen lassen.

Nun weiß ich nicht, was ich von der Geschichte halten soll. Soll ich jetzt vor Sorge um mein Gummibärchen vergehen? Die Beschwerden waren jedenfalls beim Zustandekommen der Schwangerschaft vollständig abgeklungen. Und selbst wenn noch sehr viel aktiver Virus in mir zirkulierte, soll wohl die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung im ersten Trimenon geringer sein. Dafür wären die Folgeschäden im Fall der Fälle wohl schwerer.

Ich kann jetzt nur auf das Ergebnis warten und beim Ersttrimester-Screening wird das Gummibärchen wohl ganz genau beäugt werden.

1 thought on “CMV positiv”

  1. Oh Mann, du machst es ja diesmal richtig kompliziert 🙈. Ich drücke fest die Daumen, dass die Infektion lang genug zurück lag und es dem Überraschungsei gut geht!!! Du schreibst ziemlich gefasst, aber machst dir vermutlich dennoch Sorgen. Das ist echt eine saublöde Situation. Viel Kraft und bleib positiv 🍀🐞

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