….Nun heißt es, diese ganzen Termine unter einen Hut zu bekommen. Denn seit Juli ist unsere Kurzarbeit beendet. Lediglich ein Tag Büro pro Woche steht uns noch zur Verfügung. Das ist definitiv hilfreich, trotzdem wird es schwierig, alle Termine -auch die beruflichen Arzttermine- zu koordinieren. Eine Nacht pro Woche muss ich nun außerhalb verbringen, um mein riesen Gebiet beackern zu können. Heute übernachte ich das erste Mal und mein kleiner Sohn wird die erste Nacht seines Lebens ohne mich verbringen müssen…und ich ohne ihn.
Mir ging es schon die ganzen letzten Wochen an die Nerven, wie ich das alles packen soll und wie es die Kinder verkraften werden. Mir war richtig elend zumute. Heute Morgen war ich so demotiviert, wie nie, arbeiten zu gehen. Bisher hat mir das Arbeiten im Außendienst immer Spaß gemacht. Allerdings hatte mein Freiburger Gebiet wirklich gnädige Maße. Damals war das Froillein ebenfalls 15 Monate, als ich das Erste mal außer Haus war um für zwei mal fünf Tage zur Schulung zu fahren. Ich kann mich nicht erinnern, dass ihr die Trennung schwer gefallen wäre. Die Nächte mit ihr waren ohnehin schwierig, ob mit oder ohne mich. Da war jede Übernachtung im Hotel geradezu ein Segen, nach einem Jahr miserablen Schlaf. Als ich heute eingecheckt bin, war ich dann doch optimistisch. Die Kundenbesuche liefen Corona-entsprechend ganz okay und ich habe es genossen, mich einfach nur um die Arbeit kümmern zu dürfen…und ein bisschen um mich 🙂 Ohne auf Kita-Öffnungszeiten Rücksicht nehmen zu müssen, kann ich an Übernachtungstagen meine Termine legen, wie ich lustig bin. Das nimmt am Vormittag den Druck raus, 90% meiner Besuche schaffen zu müssen.
Jetzt müssten meine Eltern …müsste meine Mutter, die Kinder ins Bett bringen. Und ja, jetzt werde ich so langsam nervös. Wenn mein Mann da wäre, würde ich mir ehrlich gesagt weniger Sorgen machen. Ich kenne seine Methoden und weiß, dass er sich im Zweifelsfall mit dem brüllenden Missjö einfach vor den Fernseher setzt und wartet bis er einschläft. Außerdem habe ich keine Skrupel, ihm diese Last aufzubürden. Schließlich war er aktiv an der Entstehung der beiden Schreihälse beteiligt. Meine Eltern haben wir allerdings nicht gefragt und nun müssen sie es -zumindest solange wir nicht da sind- ausbaden. Ich hoffe, sie behalten die Nerven und denken an ihre eigenen Mütter, die meinen Bruder und mich Drölfzigtausen Nächte besungen, bespaßt und uns im Zweifelfsall die Haare beim Kotzen gehalten haben.
Bestimmt machen sie es ganz großartig! Meine Mutter hat nun viel mehr Geduld als bei uns früher…sie genießt es sogar, wenn ganz lange erzählt und gekuschelt wird.
Ich kann mich auch noch gut an meine erste Nacht – ohne Kind- auf Klassenfahrt mit Polizeibesuch erinnern 🤪 im Gegensatz zu mir, bekommst du vermutlich Schlaf- genieße es