Nun hatte ich mich schon damit arrangiert mich diesen Zyklus ausschließlich mit der Arbeit an meiner Masterthesis zu befassen, statt mit der Arbeit an meiner Fruchtbarkeit, da kommt von irgendwoher kein Lichtlein, aber eine Packung Gonal und Menogon geflogen.
Gestern waren wir zum Gespräch und müssen bei der Frau Doktor wegen des vermasselten Antrags bei der Kasse eine ordentliche Portion Schuldgefühl verursacht haben, denn plötzlich kam sie auf die Idee in der Praxis nach übrig gebliebenen Hormonen für mich zu suchen. Nach einem Tauchgang in die unendlichen Weiten des Arzneischranks wurde ich also mit zwei verschiedenen Eierstockstimulanzien versorgt. Ganz so einfach wie es sich hier liest, war es dann doch nicht. Ihrem Geistesblitz ging eine fast halbstündige Diskussion voraus, in der ich ihr versuchte nahezulegen, dass ich mir vorstellen könnte, diesen Zyklus spontan und ohne jegliche Hormongabe für eine Selbstzahler-IUI zu nutzen. Zuerst glaubte sie, ich wolle es generell nur noch mit unstimulierten Inseminationen versuchen und redete mir ins Gewissen. Als sie dann aber verstanden hatte, dass ich die nächsten Wochen einfach nicht ungenutzt verstreichen lassen will, bis der Antrag durch ist, kam ihr die Idee aus dem unstimulierten Selbstzahler-IUI-Zyklus einen stimulierten Selbstzahler-IUI-Zyklus mit geschenkten Medikamenten zu machen.
Ich bin gespannt, ob das alles so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben. Schließlich habe ich gestern (Zyklustag 6) erst mit Spritzen begonnen. Am Montag ist Kontrolle und dann werden wir sehen, wie es weitergeht.
Mein Progesteronwert lag bei der letzten Kontrolle übrigens bei etwas über 20 (Einheit?). Frau Doktor meinte, dieser Wert spräche für eine Eizelle, die den Sprung in die große weite Welt gewagt hätte. Obwohl ich nicht gerade ein Mehrling-Fan bin, finde ich es etwas enttäuschend, dass es von drei potentiellen Kandidatinnen nur eine geschafft hat.
So, nun aber zu den harten Fakten:
Alles über den Behandlungsplan
- Wie sieht sowas aus?
Es handelt sich um einen überwiegend roten Din A4 Zettel mit Durchschlag
- Woher bekomme ich den?
Der wird einem vom behandelnden Arzt in die Hand gedrückt.
- Was muss ich vorher tun?
Heiraten… Kohle scheffeln… dann müssen beide Partner in Anwesenheit des Arztes der Durchführung der Behandlung zustimmen und dies mit ihrer Unterschrift bestätigen. Außerdem muss die gesamtschuldnerische Haftung übernommen werden, d.h. für die Kosten, die entstehen und von der Krankenkasse nicht übernommen werden, muss das Paar aufkommen. Die Gesundheitskarte beider Partner muss im aktuellen Quartal eingelesen werden.
- Wie heiß ist der Preis?
In unserem Fall entstehen folgende Kosten für eine „Insemination nach hormoneller Stimulation“:
Summe ärztliche Behandlung: ♀ 152,87€ ♂ 16,65€
Medikamentenkosten: ♀ 973€ ♂ –
Sachkosten und Sprechstundenbedarf: ♀ 7,05 ♂ 1,50
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Gesamtsumme (pro Zyklusfall): ♀ 1132,92€ ♂ 18,15€
Die Kosten werden jeweils zur Hälfte von uns und der Krankenkasse übernommen. Wenn ich das richtig verstanden habe, handelt es sich bei den Medikamentenkosten um die maximale Höhe anfallender Kosten. Für 900 I.E. Puregon müsste man beispielsweise um die 500€ berappen, wenn man es auf Privatrezept kaufen würde. Diese Dosis würde -sofern ich weiterhin in diesem Maße auf die Stimulation anspreche- für beinahe 2 Zyklen reichen.
- Wohin mit dem Pamphlet?
Das muss vom Patienten nun zur Krankenkasse geschickt werden. Man kann es persönlich vorbei bringen, dann geht die Bearbeitung wohl schneller oder mit der Post schicken.