Der Blog über das Wünschen und Warten musste sehr lange Ruhen. In der schnelllebigen Zeit des Internet gerechnet, waren es Lichtjahre, in denen ich die virtuellen Seiten nicht mehr angerührt habe. Während der letzten Monate habe ich meinen Kinderwunsch begonnen zu hinterfragen, auseinander zu nehmen, ihn weg zu werfen und zu vergessen. Und das alles nur, um ihn anschließend wieder aufzufangen, die Puzzleteile zu ordnen und neu zusammen zu setzen. Auf dem entstandenen Bild sehe ich mich als Frau, die gerne Mutter wäre, aber keine Lust hat, weder von der Repromedizin auf eine eizellproduzierende Legehenne reduziert zu werden, noch von meinem Umfeld als verzweifelte Kinderlose wahrgenommen zu werden. Es gibt eine Reihe von Themen, über die Funktionstüchtigkeit unserer Gonaden hinaus, die Frauen – ganz gleich ob kinderlos oder-reich; verbinden. Und es gibt mit Sicherheit eine noch größere Anzahl an Aspekten an denen wir Frauen unsere Streitfähigkeit erproben können und wegen derer wir uns die Augen auskratzen würden. Zeit diese aus den grauen Untiefen hervor zu kramen, um zu schauen, ob sie im grellen Tageslicht erblühen oder zu Staub zerfallen.